so lernen Sie nun, was es heißt, sich aktiv um sich selbst zu kümmern und den eigenen Bedürf- nissen, Wünschen und Träumen aber auch den Ängsten und Sorgen gerecht zu werden. Was bedeutet Selfcare (=Selbstfürsorge)? Als Selfcare wird der fürsorgliche Umgang mit sich selbst und seinen eigenen Gefühlen, Bedürf- nissen und Ressourcen verstanden (vgl. Blitz, 2009). Der Psychiater und Psychoanalytiker Küchenhoff (1999, S. 151) definiert Selbstfürsorge zudem als: »[...] die Fähigkeit mit sich gut umzu- gehen, zu sich selbst gut zu sein, sich zu schüt- zen und nach sich selbst zu schauen, die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen, Belastungen richtig einzuschätzen, sich nicht zu überfordern oder sensibel auf Überforderungen zu achten«. Ziel der Selbstfürsorge ist es, sich selbst zur Priorität zu machen, unabhängig von der eige- nen Lebenssituation, den Pflichten und Nöten. Selbstfürsorge als Fähigkeit und Haltung Als natürliche Fähigkeit ist jeder Mensch in der Lage, Selbstfürsorge zu erlernen und neu zu entwickeln. Wobei alle erhaltenden, fördern- den, wiederherstellenden oder verbessernden Maßnahmen, die Sie für Ihr eigenes Wohlbefin- den und Ihre eigene Gesundheit ausüben, als Fürsorge gelten. Selbstfürsorge ist ebenso Ihre Fähigkeit, Ihre eigenen Ressourcen achtsam und bewusst zu gebrauchen! (vgl. Heidemann, 2020) Wenn nicht bereits implementiert, wird Selbst- fürsorge auch nach und nach zu einer Haltung gegenüber Ihnen als Menschen, welche von Güte, Vergebung, Realismus und Achtung ge- prägt ist. Sie als Individuum dürfen sich die Freiheit geben, ein ganz «normaler” Mensch zu sein: verletzlich, verwundbar, mit begrenzten Kapazitäten, mit Ecken und Kanten, mit Grenzen (emotional und körperlich) (vgl. Heidemann, 2020). Manchmal bedeutet Selbstfürsorge auch, sich selbst Fehler und falsche Entscheidungen einzu- gestehen und zu verzeihen! Wann haben Sie das letzte Mal etwas für sich ge- tan und Selbstfürsorge betrieben? Im Folgenden möchten wir Ihnen verschiedene Selfcare-Übun- gen mit an die Hand geben, welche Sie je nach dem vorhandenen Zeitfenster auswählen und ausprobieren können: Übung 1: Wenn Sie 5 Minuten Zeit haben: * Heute ist Zeit für eine kurze Atemübung. Öffnen Sie das Fenster oder gehen Sie in den Garten. Holen Sie 3-mal tief durch die Nase Luft und atmen Sie bewusst durch den Mund wieder aus. * Installieren Sie gute Düfte in Ihrem Raum, diese wirken entspannend auf Ihren Körper und Ihre Seele im stressigen Alltag! Sie können bspw. eine Duftkerze anzünden oder einen Aroma Diffuser aufstellen. * Sie können Ihre Spannung im Körper einfach aus Ihnen heraus schütteln: Begin- nen Sie mit den Fingern und Händen, so, als wollten Sie Wasser abtropfen lassen. Erst langsam, dann immer stärker. Dann folgen die Armen, dann nacheinander die Beine; zum Schluss der ganze Körper. Übung 2: Wenn Sie 15 Minuten Zeit haben: * Unsere Füße und Arme leisten tagtäglich ▶ zum Inhaltsverzeichnis 42